Gleichlaufend mit der Erhöhung der Zahl einsatzbereiter Feuerwehrmänner seit der Gründung im Jahre 1863, erfolgte auch eine fortschreitende Verbesserung und Vermehrung der technischen Feuerlöscheinrichtungen. Die Sadtväter waren sich jederzeit der Bedeutung ihrer Freiwilligen Feuerwehr zum Schutz der Bürger vor Brandgefahr bewußt und sparten nicht mit Mitteln, um die Wehr ständig mit modernerer Löschtechnik auszurüsten.

Anfangs waren es nur kleine handgezogene "Pariser Spritzen" und verschiedene Leitern, welche den Löschkräften zur Verfügung standen. So besaß die Wehr 1891 laut Statistik 10 Spritzen, davon 6 Wagenspritzen und 4 Karrenspritzen. Weiterhin verfügte sie über eine mechanische Leiter, 10 Schlagleitern, 4 Dachleitern sowie 1800m Schlauchmaterial.

Nach der Formierung von 3 Löschzügen 1899 waren die Gerätschaften in 3 Gerätehäusern untergebracht:

I. Löschzug Königsplatz (jetzt Am Bügerpark)

II. Löschzug Am Plan

III. Löschzug  Lindenstraße (ehemals WBK).

1924 erfolgte die Übergabe der ersten Motorspritze an der II. Löschzug. Damit hielt die neue Technik in die Reihen der Glauchauer Feuerwehr Einzug.  In den Folgejahren entwickelte sich die Freiwillige Feuerwehr Glauchau zu einer der am besten ausgerüsteten Feuerwehren Sachsens.

Dazu einige Angaben.

1926  Kauf eines Überlandlöschzuges, bestehend aus Mannschaftswagen und Motorspritze

1928  wurde das Feuerwehr- und Gerätehaus in der heutigen Schlachthofstraße eingeweiht

1931  konnte ein selbst aufgebauter Pionierwagen mit aufprotzbarer Leiter übergeben werden

1932  erhielt die Freiwillige Feuerwehr 2 Motorfahrzeuge, eine mechanische Leiter (Eigenaufbau), einen Gasschutz- und Kommandowagen

1937 war die Übergabe eines Gräte- und Mannschaftswagens N.A.G. V8 150PS.

Der Aufbau des zugkräftigen Feuerwehrfahrzeuges erfolgte entsprechend eigener Vorstellung durch die Firma Dietsch. Anläßlich der Internationalen Automobilausstellung wurde das Fahrzeug in Berlin ausgestellt.

1938  kommt die erste Automobildrehleiter DL 26 Westsachsens nach Glauchau. Dieses Fahrzeug wurde durch den Kameraden Fritz Reinhardt eigenhändig von der Firma Magirus aus Ulm nach Glauchau überführt. Bemerkenswert ist, daß die DL 26 bis 1982 (also 44 Jahre!) bei Gewährleistung aller Funktionen im Einsatz war.

Es dient jetzt als Traditionsfahrzeug.

1942  kamen 3 neue Mercedes - Benz Fahrzeuge mit Kraftspritze und sämtlichem Zubehör zum Einsatz.

Die letzten Kriegsjahre gingen nicht spurlos an der Feuerwehrtechnik vorüber.

Ab 1947 standen der Freiwilligen Feuerwehr nur noch fünf Fahrzeuge zur Verfügung. Dazu kamen 8 Tragkraftspritzen TS 8, 6 Anhänger TSA, 1 Schaumspritze sowie ca. 6000 m Schlauchmaterial und diverse Kleingeräte. Der Fahrzeugbestand schmolz infolge von Umverteilung bis 1957 auf 3 Fahrzeuge zusammen.

Auf Grund der damals immerhin anwachsenden ökonomischen Entwicklung und der damit verbundenen Erhöhung der Wertkonzentration wurde zwangsläufig die Bereitstellung moderner Technik unumgänglich. Die Freiwillige Feuerwehr Glauchau erhielt:

1959  ein Löschfahrzeug LKW-TS8-STA Besatzung: 1:8

1962  das erste Tanklöschfahrzeug TLF16, Typ: S4000-1 mit 2000 l Tankinhalt und eingebauter Pumpe; Förderleistung 1600 l/min Besatzung: 1:3

1971  ein Löschfahrzeug LF8-LKW-STA, Typ: LO 1801 mit Vorbaupumpe; Wasserförderleistung 800 l/min Besatzung: 1:8

1976  ein Löschfahrzeug LF16, Typ: W50 (gebraucht aus einem Kommando Feuerwehr) mit TS8 und eingebauter Förderpumpe Besatzung: 1:8

1979  ein Tanklöschfahrzeug TLF16, Typ: W50 mit 2000 l Wasser und 500 l Schaumbildner; Wasserförderleistung 1600 l/min Besatzung: 1:3

1981  ein Kleinlöschfahrzeug KLF8, Typ: B1000

1982  eine generalüberholte Drehleiter DL25, Typ: S4000-1

1984  ein Löschfahrzeug LF8-LKW-STA, Typ: LO

1986  ein Kommandofahrzeug B1000

1987  einen Skoda-Wasserwagen (Trink- und Löschwasserfahrzeug) - Eigenkonstruktion mit Unterstützung Glauchauer Betriebe in Eigenleistung aufgebaut. 6000 l Fassungsvermögen mit TS8 ausgestattet

1992   wurde nach 52 Jahren (!) ein fabrikneues Löschfahrzeug LF 16, Mercedes angeschafft.

In den Folgejahren wurden weitere moderne Löschfahrzeuge beschafft. Mit der jetzt zur Verfügung stehenden Technik ist die Freiwillige Feuerwehr jederzeit in der Lage, eine effektive Brandbekämpfung durchzuführen.

Höhepunkt im Dezember 2001 war die Inbetriebnahme der modernen Feuerwache für den I. und II. Löschzug in der Erich-Fraaß-Straße.