- Geschrieben von Bernd Spatzier
1914 gab es den nächsten Führungswechsel in der FFW. Baumeister Reichenbach übernahm die Leitung, nachdem sein Vorgänger sein Amt wegen Krankheit abgeben mußte. Es begannen einige harte Jahre für die Feuerwehrkameraden. 1918 waren es ganze 38 Mitglieder, die der Wehr zur Verfügung standen. 138 waren im ersten Weltkrieg zum Militärdienst eingezogen. In den ersten beiden Kriegsjahren fielen 11 Kameraden, im gesamten 1. Weltkrieg insgesamt 15 Kameraden.
Nach Kriegsende erhöhte sich die Anzahl der Mitglieder schnell wieder auf über 200. Mit der Übergabe der ersten Motorspritze im Mai 1924 begann auch eine zunehmende Modernisierung in technischer Hinsicht. Am 06.02. 1925 wurde im Stadtteil Gesau der 4. Löschzug mit 44 Kameraden gegründet und nahm seine Arbeit auf.
Die Einweihung eines Feuerwehrhauses (altes Gerätehaus des I. und II. Zuges in der Schlachthofstraße 1-3) sowie die Inbetriebnahme einer neuzeitlichen Alarmanlage in Jahre 1928 waren für die Wehr wertvolle Beiträge zur Verbesserung des Glauchauer Feuerlöschwesens. Im gleichen Jahr übernahm Schlossermeister William Reinhardt als Branddirektor die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr.
Bevor 1938 als Feuerwehrleiter Rudolf Fichtner eingesetzt wurde, erfolgte 1936 erneut eine "Neuformung" der Wehr. Ab 1937 führte die Wehr dann die Bezeichnung "Feuerschutzpolizei".
Mit der weiteren Motorisierung (es existierten jetzt bereits 4 Motorfahrzeuge) wuchs auch die Beweglichkeit der Freiwilligen Feuerwehr.
Zweimal während des zweiten Weltkrieges (1943 und 1944) war die Wehr zur Brandbekämpfung nach Fliegerangriffen in Leipzig eingesetzt. Von 1944 bis 1949 wurde als 5. Zug die aufgelöste ehemalige technische Nothilfe angegliedert.
Als die amerikanische Armee nach Glauchau vorrückte, gab es auf Grund von aktiven Widerstand von Wehrmachtsangehörigen im Glauchauer Stadtgebiet Kampfhandlungen, wobei es zu Bränden kam wie z. B. am linken Flügel des Schloßes Forderglauchau, am Bahnhof und anderen Objekten. Dabei mußten Feuerwehrkameraden trotz der Gefahr von Leben und Gesundheit die Brandbekämpfung durchführen.
Die Stadt Glauchau wurde während des II. Weltkrieges allerdings von größeren Bränden besonders durch Luftangriffe verschont.
Nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus galt es für die Wehrangehörigen unter schwierigsten Bedingungen den Schutz des noch Vorhandenen und des Neuentstehenden zu übernehmen. Erster Wehrleiter der Nachkriegszeit war Kamerad Paul Eifert, der zusammen mit den Zugführern Hünefeld, Blob, Gehrt und Dittrich für I. bis IV. Zug und ca. 180 Kameraden diese schwierige Aufgabe zu lösen hatte.
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